Musikerdatenbank

Accademia per Musica

Accademia per  MusicaDas römische Kammerensemble ACCADEMIA PER MUSICA wurde 1995 von Christoph Timpe gegründet. Es besteht im Kern aus einer vierstimmigen, einfach besetzten Streichergruppe mit Basso continuo und widmet sich hauptsächlich italienischer Musik der mittleren und späten Barockzeit. Accademia per Musica ist bestrebt, dem Publikum gerade die weniger augenfälligen Aspekte der vorklassischen Instrumentalmusik vorzuführen, wodurch heute vernachlässigte Meister zu ihrem Recht kommen, während die bekannteren in einer neuen Perspektive erscheinen. Das Repertoire wird in sorgfältiger, kollegialer Arbeit so vorbereitet, dass die rhetorische Anlage der Musik möglichst plastisch zutage tritt. Voraussetzung und Grundlage dieses interpretatorischen Ansatzes ist das Erkennen der Figuren sowie der harmonischen und metrischen Funktionen, auf denen das barocke Musikverständnis beruht. Das Ensemble musiziert auf historischen Instrumenten und handhabt die Quellen über die Aufführungspraxis mit großer Umsicht, aber ohne dogmatische Verhärtung. Wichtige Diskussionspunkte sind dabei Agogik, Aussetzung und Besetzung des Basso continuo sowie Ornamentierung. Accademia per Musica hat zunächst am neapolitanischen Violinrepertoire des Hochbarock gearbeitet und damit musikhistorisches Neuland betreten. Die Einspielung der dabei wiederentdeckten Musik wurden im Mai 2000 abgeschlossen, die Aufnahmen der dreiteiligen Serie mehrfach ausgezeichnet. Damit profiliert sich das Ensemble als eine der originellsten italienischen Barockformationen der jüngeren Zeit. Accademia per Musica konnte ihre Arbeit in zahlreichen Städten vorstellen (u.a. Rom, Mailand, Turin, Halle, Dresden, Göttingen, Berlin, Brüssel) und erhielt dabei stets enthusiastische Reaktionen der Kritik und des Publikums. Viele Rundfunkmitschnitte und Interviews zeugen vom wachsenden Interesse an diesem Ensemble. Zum Corelli-Jahr 2003 legte Accademia per Musica eine CD mit römischen Vorgängern Arcangelo Corellis vor; es folgte zum Biber-Jahr 2004 eine Einspielung mit Violinsonaten von Carlo Ambrogio Lonati, dessen virtuose Musik eine Brücke schlägt zwischen Corelli und Heinrich Ignaz Franz Biber. Zur Zeit arbeitet Accademia per Musica an einem Programm venezianischer Ensemblemusik des 17. Jahrhunderts, das in Co-Produktion mit dem Deutschlandfunk eingespielt wird. Die CDs des Ensembles erscheinen beim Label Capriccio.

 

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