Musikerdatenbank
Lieske, Wulfin
WULFIN LIESKE feierte sein Konzertdebüt bereits mit 14 Jahren in der berühmten Abtei auf der schottischen Insel Iona. Werke von Bach und Villa-Lobos sowie eigene Kompositionen und Improvisationen standen seinerzeit auf dem Programm. Später studierte er an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln, spielte neben der Klassischen Gitarre auch E-Gitarre und sammelte seine ersten Konzerterfahrungen in sehr gegensätzlichen Umfeldern, die ihm einerseits große stilistische Offenheit abverlangten und andererseits jene Neugier ausprägten, die seither seine künstlerische Arbeit beeinflusst.
Die Gitarre als Stimmungsträger für mediterranes Lebensgefühl, mit dem sich regelmäßig ein bestimmtes lateinamerikanisches Repertoire verbindet, steht ganz in der Tradition und findet sich immer wieder in den Konzertprogrammen des Künstlers. Darüber hinaus beschäftigte er sich intensiv mit dem legendären Gitarrenbauer Antonio de Torres und trug maßgeblich zur Wiederentdeckung der altspanischen Gitarren bei.
Wulfin Lieske hat mit Koryphäen wie Gidon Kremer, Astor Piazzolla, Juan José Mosalini und dem Hilliard Ensemble zusammengearbeitet. Sein Repertoire reicht von Bach bis zur freien Improvisation. Als Komponist schöpft er aus dem „Fluss der Möglichkeiten“, die seine Instrumente ihm bieten. Sie weisen ihm den Weg zur menschlichen Stimme, den verschiedenen Instrumenten, der Bewegung und den Elementen, und immer wieder pendelt die Musik zwischen Espressivo und Meditatio. 2000 wurde auf der EXPO in Hannover sein Oratorium "Über den Wassern" gemeinsam mit dem Hilliard Ensemble und der Performancekünstlerin Saâdia uraufgeführt.
In jüngster Zeit bringt Wulfin Lieske alte traditionelle Instrumente mit der Gitarre zusammen und entwirft unter diesem Einfluss ganz neu Klangspektren. Seit 2007 konzertiert er auch mit dem Gitarristen Fabian Spindler. Einer CD mit historischen Transkriptionen von Werken des Katalanen Isaac Albéniz, gespielt auf historischen Torres-Gitarren, schloss sich eine Aufnahme der berühmten Tango-Suite von Astor Piazzolla sowie Charles Mingus und Lieskes ArtPop-Suite "Bottom’s Dream" an. 2013 hat Wulfin Lieske in Koproduktion mit WDR 3 eine Solo-CD mit Werken von Fernando Sor und Mauro Giuliani vorgelegt.