Musikerdatenbank

Staier, Andreas

Staier, AndreasDer Pianist ANDREAS STAIER wurde zunächst als Cembalist weltberühmt. Nach Studien bei Lajos Rovatkay und Ton Koopman arbeitete er drei Jahre mit Musica Antiqua Köln zusammen. Doch Staier ist weit mehr als ein virtuoser Vertreter der Historischen Aufführungspraxis. Vielmehr könnte man ihn als leidenschaftlichen Klangsucher beschreiben. Zu jedem Werk, das er sich vornimmt, erforscht Staier auch die historische Situation, in der es entstanden ist. Damit hat er neue Interpretationsansätze eröffnet und überraschende Hörerfahrungen möglich gemacht. Dafür arbeitet er auch mit Instrumentenbauern zusammen, um spezielle Klangnuancen zu ermöglichen – sei es bei Werken des 16. Jahrhunderts, Bachs Goldberg-Variationen, den Diabelli-Variationen des späten Beethoven oder den letzten Klavierwerken von Brahms.

Sein Engagement endet jedoch nicht bei der Musik des 19. Jahrhunderts. Aus seiner Zusammenarbeit mit dem französischen Komponisten Brice Pauset sind mehrere Kompositionen hervorgegangen. Die Corona-Pause nutzte Andreas Staier zur Fertigstellung seiner eigenen Kompositionen "Anklänge – sechs Cembalostücke", die er mit Bachs Präludium und Fuge E-Dur aus dem 2. Teil des Wohltemperierten Claviers in Verbindung setzt. Das Werk wurde im Januar 2023 in der Kölner Philharmonie uraufgeführt. Seine Expertise ist auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert, die durchweg mit prominenten Preisen ausgezeichnet wurden. Auch Staier selbst wurde vielfach für seine Arbeit geehrt. So war er etwa 2012 bis 2016 Artist in Residence am AMUZ in Antwerpen und in gleicher Funktion von 2011 bis 2021 an der Opéra de Dijon. Zu seinen langjährigen Kammermusikpartnern gehören die Pianisten Alexander Melnikov, Christine Schornsheim und Tobias Koch, die Geigerinnen Isabelle Faust und Petra Müllejans sowie der Tenor Christoph Prégardien. Eine feste Zusammenarbeit verbindet ihn mit Daniel Sepec und Roel Dieltiens, mit denen er berühmte Kompositionen für Trio-Besetzung einspielte. Staiers weitgespannte Interessen und Fähigkeiten haben ihn schon früh zu einem viel gefragten Pädagogen gemacht. Von 1987 bis 1995 war er Professor für Cembalo und Hammerklavier an der Schola Cantorum Basiliensis.

Seit einigen Jahren arbeitet Andreas Staier auch als Dirigent und Orchesterleiter.

 

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